Ein bißchen Südsee

Fiji und Tonga

Nachdem wir zweimal In Hawai'i waren (siehe auch hier), wollten wir diesmal noch weiter weg. Die erste Idee war Tonga und nach ein bißchen Spielen mit Flugbuchungswebseiten sahen wir, daß man meistens in Fiji umsteigt, so daß wir uns für beides entschieden. Das Buchen war nicht ganz einfach, da für Tonga nur ein oder zwei Hotels in den Prospekten angeboten werden. Das World Wide Web hilft hier allerdings ganz gut weiter. Einige der guten Webseiten sind:

Die Buchung nahmen wir wieder bei unserem Stammreisebüro Gumpinger Reisen (http://www.gumpinger.de) vor, die in bewährter Qualität alles organisierten. Lobend zu erwähnen ist auch die Südseeabteilung des Veranstalters Tischler Reisen. Die Dame am Telefon dort war anscheinend in den meisten Ressorts vor Ort, konnte uns gut beraten. Sie hat uns dann sogar noch ein Hotel vermittelt, das gar nicht in ihrem Prospekt stand, als ein anderes zu unserer Reisezeit geschlossen war.

Anreise

Unser Hinflug war München-Frankfurt-Los Angeles-Nadi. Nadi (sprich Nandi) war der Zielflughafen in Fiji. Diese Route ist nicht die allerbeste, da man zum einen 7 Stunden Aufenthalt in Los Angeles hat und zum anderen der Flug Frankfurt-LA von der Lufthansa ist, was aufgrund deren enger Bestuhlung für Passagiere größer 1.70 kein Vergnügen ist. Ganz anders Air New Zealand, mit denen es ab LA weiter ging. Der Abstand der Sitzreihen ist deutlich größer und auch der Service in der Economy erinnert schon fast an Businessclass bei anderen Fluggesellschaften. Wie wir nach der Buchung herausfanden wäre die optimalere Flugroute München-London-LA-Nandi gewesen, da hier der Flug ab London Air New Zealand ist und man auch nur 2.5 Stunden in LA wartet.

In Nadi wurden wir vom Tischlerpartner in Empfang genommen, und in einen Kleinbus gesetzt, der uns in knapp 2 Stunden zum Hotel brachte, bei dem wir dann um ca. 5:30 am Morgen ankamen.

Fiji

Hotel

Wir wohnten auf der Hauptinsel von Fiji Viti Levu. Das Hotel "Hideaway Resort" (http://www.hideawayfiji.com) liegt im Bereich der Coral Coast auf der westlichen Hälfte der Südseite der Insel. Dort waren wir in einer sogenannten Bure (fijianisch für Bungalow) untergebracht. Dabei hatten wir Seeblick (die Entfernung zwischen Strand Veranda war ca 10m).

Das Zimmer hatte Klimaanlage, was für uns aus dem Winter kommende Mitteleuropäer ob des tropisch feucht warmen Klimas sehr angenehm war. Was man im Zimmer allerdings nicht erwarten darf, ist ein Fernseher, so daß es sich empfiehlt, für die Abendstunden genug zu Lesen mitzunehmen.

Im Hotel gibt es jede Menge Aktivitäten, an denen man teilnehmen kann: Poolspiele (im Pool, obwohl es auch Billardtische gibt), Volleyball, Schnorcheln, Kajak/Kanufahren etc. Es werden auch diverse Ausflüge angeboten.

Da sich in laufbarer Entfernung keine Restaurants befinden, ist man auf das Hotelrestaurant angewiesen, wenn man keinen Mietwagen hat. Dieses ist aber durchaus erschwinglich (Abendessen + Getränk ca 25DM wenn man nicht den Hummer nimmt). Das Frühstücksmenu ist recht ausführlich, zu empfehlen sind die frisch zubereiteten Omelettes und das Obst, da hier die Ananas, und was sie sonst noch so haben, frisch vom Feld kommen. Zum Mittagessen kann man entweder teurer im Restaurant oder etwas preisgünstiger Sandwiches und andere einfachere Gerichte an der Bar bestellen.

An weiteren Einrichtungen gibt es noch einen Fitnessraum, Tischtennisplatte und einen Internetzugang für Gäste, der allerdings kostenpflichtig ist (4F$+0,3F$/min).

Der linke Rand des Strandes eignet sich hervorragend zum Schnorcheln. Wer keine Ausrüstung dabei hat, kann sich am Activities Desk alles ausleihen. Hier findet man übrigens auch die Tidenzeiten, da bei Ebbe das Riff eher begeh- als betauchbar ist. Man sieht bei Flut etwas an den Strand schwemmen, das sind allerdings nur kleine Steine, an denen man sich nicht weiter stören braucht.

Die Belegschaft (wie wohl die meisten Fijianer, die uns begegneten) sind sehr freundlich und selbst wenn man nur jemand auf dem Weg begegnete wird man mit einem Lächeln und dem Wort "Bula" begrüßt.

Beim Rückflug von Tonga hatten wir noch zwei Tage Aufenthalt auf Viti Levu. Diese verbrachten wir im Fiji Mocambo, 5 Minuten vom Flughafen. Dieses Hotel besitzt einen eigenen 9 Loch Golfplatz, einen Tennisplatz, Pool, und ein paar Billardtische. Das Abendessen im Restaurant scheint auf den ersten Blick etwas teuer, allerdings sind Suppe und Salatbar enthalten und die Portionen sind recht üppig. Einen Internetanschluß für Gäste gibt es auch. Vom Hotel zum Flughafen kommt man mit dem Hotelbus, der einen in 5min am Gate abliefert.

Umgebung

Da wir nicht die ganze Zeit im Hotel und am Strand sitzen wollten nahmen wir uns einen Mietwagen von Avis und fuhren etwas auf der Insel herum.

Sigatoka

Sigatoka ist die nächstgelegene Stadt. In der Stadt direkt gibt es keine Sehenswürdigkeiten, aber Einkaufsmöglichkeiten und Banken zum Einlösen von Travellerchecks bzw. zum Umtausch von Barwährung.

In der Umgebung gibt es ein altes Dorf auf einem Hügel (ausgeschildert als Hillfort). Das Schild steht vor der Brücke, wenn man aus Richtung Suva kommt. Nach einer etwas abenteuerlichen Fahrt durch das Dorf, dem der Berg gehört wird man oben in Empfang genommen und bekommt eine Führung. Dabei gibt es einige tolle Ausblicke über die Landschaft, der das Fort überblickt.

Ein wenig aus der Stadt raus in Richtung Nadi gibt es den Sigatoka Sand Dunes Park. Hier kann man nach etwas Fußmarsch (festes Schuhwerk dringend empfohlen!) beeindruckende Sanddünen bewundern.

Gegenüber des Outriggerhotels (aus Richtung Suva ein paar Kilometer vor Sigatoka) liegt der Kula Eco Park. Dies ist ein Wild Life Park, in dem es einen ganzen Schwung verschiedene Vögel, Echsen und ein paar Fischsorten gibt. Der Eintritt ist mit 15 F$ recht hoch, jedoch dient ein guter Teil des Eintritts einem wohltätigem Zweck.

Zwischen Sigatoka und Nadi gibt es noch das Kalevu Cultural Centre (Richtung Nadi auf der rechten Seite, wer es nicht sieht direkt gegenüber der Haltestelle des Sugar Cane Train. Hier wird einem in verschiedenen Buren liebevoll etwas über fijianische Kultur und Gebräuche nahe gebracht. Es gibt unter anderem eine Tempelbure und diverse Tötungswerkzeuge zu bewundern. Danach kann man mit Blick auf den sehr schön angelegten Park noch etwas Essen und/oder Trinken.

Suva

Suva ist die Hauptstadt des Landes Fiji. Hier gibt es das fijianische Museum, in dem einige Exponate aus der fijianischen Geschichte zu bewundern sind. Besonders beeindruckend sind dabei die Kanus.

Von dort aus kann man dann in die Stadt laufen. Freundlicherweise durften wird auf dem kostenlosen Museumsparkplatz stehenbleiben und der Museumswächter versprach und auch ein Auge auf unser Auto zu werfen. Parken ist recht häufig von Parkuhren begleitet und damit kostenpflichtig. In Suva machten wir dann auch Bekanntschaft mit den Schwertverkäufern, vor denen uns jeder (das Hotel, die Reiseunterlagen, die Dame der Autovermietung...) gewarnt hatte. Wenn man auf Viti Levu von Fremden in der Reihenfolge "Bula - Where are You from? - What is Your name?" angesprochen wird, schnitzen die im Eiltempo die ergatterten Informationen in ein Holzschwert und wollen dies einem dann verkaufen. Allerdings empfanden wir diese Verkäufer als nicht so wirklich lästig (vielleicht weil Nebensaison war).

Schließlich fuhren wir noch am Präsidentenpalast und dem Parlament (letzteres in Form einer sehr großen Bure) vorbei. Und dann wieder zurück, wobei wir zu unserem einzigen langen heftigen Regenguß kamen. Gott sei Dank hatten wir kein Cabrio.

Lautoka

Lautoka ist die zweitgrößte Stadt Fijis. Sie liegt an der Nordwestküste. Hier gibt es recht viele Geschäfte und wird wurden einen Teil unserer Postkarten in der Hauptpost los. Als Sehenswürdigkeit gibt es einen Sikh-Tempel (der einzige auf Fiji).

Nadi (sprich Nandi)

Nadi liegt an der Westküste und fast jeder Reisende nach Fiji kommt hier vorbei, da der internationale Flughafen von Fiji bei dieser Stadt liegt. Die Stadt selbst ist nicht besonders groß, hat aber den groößten Hindutempel im Südpazifik als Sehenswürdigkeit, der auch von innen besichtigt werden kann. Dabei muß man die Schuhe vorher ausziehen, kein Leder bei sich tragen und auch an dem Tag nichts nichtvegetarisches gegessen haben (das wird allerdings nicht kontrolliert).

Zwischendrin

Zwischen Sigatoka und Nadi gibt es noch den schönsten Strand von Viti Levu. Er befindet sich ca 22km nach Sikatoga. Man sieht an der Staße erhöht (auf der Seeseite) einen Kleinen Hindutempel (ein wirklich kleines Gebäude mit einer Kuppel) und Schilder zum Robinson Crusoe Island und zum Natadola Beach Resort. Nach ca. 8km Fahrt über unbefestigte Straßen (und zwei einspurige Holzbrücken) kommt man an den Strand und der ist wirklich schön.

Zwischen Nadi uns Lautoka gibt es noch den "Garden of the Sleeping Giant". Der Sleeping Giant ist eine Hügelkette (es gibt gegenüber auch eine schlafende Riesin). Der Garten wurde von Raymond Burr (dem Schauspieler von z.B. Perry Mason) einmal als Heim für seine Orchideen angelegt und kann heute besichtigt werden. Neben vielen Orchideen gibt es auch noch einiges an einheimischer Vegetation in einem sehr schön angelegten Park zu bewundern.

Allgemeine Tipps

Neben der schon erwähnten Geschichte mit den Schwertverkäufern vielleicht noch folgende Punkte:

Tonga

Anreise

So viele Wege führen nicht nach Tonga. Wir nahmen einen Flug mit Air Pacific von Nadi nach Tongatapu der Hauptinsel. Der Flug war wegen der Vorweihnachtszeit von heimreisenden Tonganern ausgebucht, und es war schon ein Erlebnis, zu beobachten mit was für Mengen von Gepäck die eincheckten. Entgegen der Aussage eines Reiseführers war es kein Problem, unseren Fahrer, der uns zum Boot zum Hotel brachte zu finden. Die eigentlich kurze Überfahrt in dem kleinen Boot bei stockdunkel finsterer Nacht war allerdings doch ein bißchen gewöhnungsbedürftig.

Hotels

Fafa Island Resort

Das kleine Schiff brachte uns zum Fafa Island Resort (http://www.fafa.to) auf der Insel (wer hätte das gedacht?) Fafa.
Wer schon immer mal das Klischee einer Südseeinsel in der Realität bewundern wollte (toller Strand, Palmen blaues Meer) ist hier richtig.

Das Resort besteht ebenfalls aus so etwas wie Bungalows allerdings heißen die in Tonga Fales. Auf Fafa wurde ziemlich traditionell gebaut, das bedeutet, daß die Wände aus Palmwedeln geflochten sind, und das Dach so aufgesetzt ist, das das ganze von unten her offen ist (das Dach guckt über die Wände hinaus).

In den Wänden wohnen Geckos, die freundlicherweise Mücken fressen. Wo wir beim Stichwort Mücken sind. Man sollte sich ein lokal erhältliches Mittel (Aerogard oder RID aus Australien) besorgen. Autan in seinen Variationen ist definitiv nicht tropentauglich. Die erste Nacht glaubten wir noch an Bayer Leverkusen, dieser Glaube wurde bitterlich enttäuscht.

Fafa steht unter deutschem Management und hat einen ausgezeichneten Koch, auch wenn das Essen hier etwas teurer ist. An Activities gibt es ein Volleyballnetz, diverses Wassersportequipment und einen Spaziergang um die Insel. Man kann auch eine Rundfahrt über die Hauptinsel buchen, oder einfach nur durch Neiku'ulofa die Hauptstadt der Insel laufen, dies ist in einem Vormittag getan. In der Stadt gibt es einen Königspalast und wenn man Glück hat, so wie wir, dann sieht man vielleicht sogar, wie der König durch die Stadt gefahren wird. Eine Activity, die man nicht auslassen sollte, ist der Schnorcheltrip nach Malinoa, einer kleinen vorgelagerten Insel. Auf diese Insel wurden im ersten Weltkrieg alle Deutschen verbannt und es soll dort sogar noch Gräber geben, die wir allerdings nicht gesehen haben.

Einmal die Woche gibt es eine Polynesian Floor Show, die von den einheimischen Angestellten organisiert wird. Sie beinhaltet Gesang und Tanz und machte einen recht authentischen Einbruch (eine einheimische Dame, die an dem Abend zu Gast war, sang mit). Wie es guter tonganischer Brauch ist heftet man den Tänzern (und Tänzerinnen) Geldscheine auf den geölten Körper um zu zeigen, daß die Darbietung gefällt.

The Tongan Beach Resort

Das Tongan Beach Resort (http://www.thetongan.com)liegt auf einer Insel der Gruppe Vava'u (Betonung auf dem zweiten va nicht auf dem u). Um dort hinzukommen, flogen wir mit Royal Tongan und das war durchaus ein Erlebnis. Zum einen weil man (dank schlechtem Wetter leider nur teilweise) gleichzeitig einen Rundflug über die Inseln Tongas bekommt, zum anderen auf Grund der Größe der Maschine, einer Twinotter mit 16 Plätzen, von denen aber nicht alle belegt waren.

Beim Einchecken muß jeder Passagier auf eine Waage. Beim Rückflug landete der Pilot auch nicht auf der eigentlich recht großen Landebahn in Tongatapu, sondern auf der Wiese und dem Taxiway.

Das Tongan Beach Resort ist eine sehr schöne Anlage im Inneren der Inselgruppe, also an recht ruhigem Gewässer. Die Unterbringung erfolgt hier in Bungalows die auch aussehen wie solche und recht nah am Meer stehen. Activities sind hier auch wieder die üblichen Wassersportarten, Schnorcheln ist am Hausstrand wirklich zu empfehlen und man sollte sich beim Schwimmen nicht an Fischen im Wasser stören. Außerdem scheint die Gegend sich recht gut für das Hochseefischen zu eignen, was wir aber nicht ausprobiert haben.

Wir machten dann noch eine Inselrundfahrt, bei der wir unter anderem Vanille beim Wachsen gesehen haben.

Das Essen war auch hier recht gut. Nachmittags gibt es für die Gäste kostenlosen Kuchen zum Tee (der dann allerdings wieder etwas kostet). Die Preise für ein Abendessen waren auch im etwas gehobenen Bereich, jedoch scheinen hier durchaus auch einheimische Essen zu gehen.