Mexiko und Bahamas

Diesmal sollte es "nicht ganz soweit" sein. ursprünglich nur in die Karibik aber die Idee war, daß es in Mexiko mehr anzuschauen gibt. Da ich vor einigen Jahren mal "Der Azteke" von Gary Jennings gelesen habe, war Mexiko noch interessanter. Für eine fachkundige Führung viel die Wahl dann auf Studiosus.

Damit wir Gelegenheit haben, uns von dem Information Overload der Rundreise zu erholen, wurde im Anschluß eine Woche Bahamas gebucht. Die etwas kompliziertere Fliegerei hat Studiosus organisiert, obwohl das außerhalb des Standardprogrammes war.

Mexiko

Anreise

Über Frankfurt reisten wir mit der Lufthansa nach Mexiko City. Der Flug dauerte 11.5 Stunden, also nichts für Langstreckenfeinde. Immerhin besitzt nun auch die Lufthansa die praktischen Kopfstützen zum Umklappen, die eine bequemere Kopfhaltung ermöglichen.

Angekommen am Flughafen fand sich dann auch erst ein Busfahrer mit Studiosusschild und später auch der Reiseleiter mit dem passenden Namen Treiber.

Mexiko Stadt

Mexiko Stadt ist nach Bevölkerung die größte Stadt der Welt. Offiziell 20 Mio Einwohner geschätzt 26-28 Mio. Die Kriminalitätsrate ist hier nicht ganz ohne, wie man in jedem Reiseführer nachlesen kann, worauf uns der Reiseleiter aufmerksam machte und sogar ein extra Faltblatt im Hotel hinwies. Unser Hotel das Galeria Plaza lag in einem Stadtteil namens Zona Rosa in dem an jeder Straßenecke Polizei ist. Hier konnte man sich also abends noch auf die Straße trauen. Da man als Europäer allerdings in der Regel aufgrund von Hautfarbe und Gesichtszügen auffällt, sollte man generell etwas vorsichtiger sein.

An Sehenswürdigkeiten besichtigten wir in einer Stadtführung den Hauptplatz mit Präsidentenpalast, Kathedrale und Überresten des aztekischen Haupttempels. Dieser Platz wurde von Cortez persönlich angelegt und ist der größte angelegte Platz der Welt. In seiner Mitte ist ein sehr großer Fahnenmast mit einer überdimensionalen Fahne. Die jeweils morgens um 6 feierlich aufgezogen wird.
Socalor

Die Kathedrale ist in Ihrer Bauweise sehr interessant, da sie zwar sehr groß ist, wenn man sich aber in Relation dazu ansieht wieviele Leute an einer Messe teilnehmen können, dies doch sehr nach Platzverschwendung aussieht.


Gleich neben der Kathedrale befindet sich der ehemalige aztekische Haupttempel der Templo Major. Er wurde zufällig bei Bauarbeiten entdeckt. Bis zu seiner Entdeckung wurden die großen Blutopfer der Azteken, die von spanischen
Augenzeugen beschrieben wurden (bis zu 5000 an einem Tag), von Historikern angezweifelt. Man kann durch den Tempel hindurchlaufen und ein Museum besuchen. Dieses ist am Sonntag übrigens kostenlos.

Haupttempel von Tenochtitlan
In einer kleinen Kirche etwas weiter südlich liegt Hernan Cortez begraben.

Auch der Präsidentenpalast kann und sollte besichtigt werden, da in ihm sehr außergewöhnliche Fresken von Diego Rivera befinden. Ohne Reiseführer sollte man aber vorher eine Beschreibung der Bilder lesen, damit man überhaupt weiß, was man da sieht.
Fresko von Diego Riverra

Ebenfalls sehenswert ist der Platz der drei Kulturen (aztekisch, spanisch und Mexiko heute). Hier sind Reste einer alten Pyramide und der Ort der Kapitulation der Azteken neben einer der ältesten Kirchen und dem heutigen mexikanischen Außenministerium.

Ein absolutes Muß ist das anthropologische Nationalmuseum, da man hier zum einen viele indianische Exponate sehen kann, von denen an den Originalstellen nur Repliken sind. Zum anderen ist die Architektur und auch die Abstimmung derselben auf das was darin ausgestellt wird sehr eindrucksvoll. Um sich wirklich alles gründlich anzusehen sollte man mindestens einen Tag veranschlagen, den wir aufgrund eines engen Zeitplanes nicht hatten. Der Eintritt ist mit 35 Pesos recht preisgünstig (auch hier ist am Sonntag der Einritt frei. Fotografieren ohne Blitz ist erlaubt, sollte der Blitz doch losgehen, so kann es sein, daß die Kamera einkassiert wird. Hinter dem Museum gibt es manchmal noch das Schauspiel der "fliegenden Männer" zu sehen.

Im Stadtgebiet von Mexiko City befindet sich auch der Wallfahrtsort der Madonna von Guadelupe. Hier hatte ein Indianer eine Madonnenerscheinung genau auf dem Berg der der aztekischen Göttermutter zugeordnet wurde. Um der eingeborenen Bevölkerung die Konvertierung einfacher zu machen nutzten die Missionare dies aus indem sie einfach erklärten, daß die Göttermutter mit Madonna gleichzusetzen ist. Zum Wallfahrtsort gehört ein wundertätiges Marienbild, welches in einer recht modernen Kirche ist. Damit man mit der hohen Zahl von Pilgern zurecht kommt, ohne aber stattfindende Messen zu stören, gibt es einen Gang unter dem Hauptaltar, von dem aus man das Bild betrachten kann. Damit es nicht zu Staus kommt läuft im Bereich unmittelbar vor dem Bild ein Laufband, wie man es von Flughäfen kennt. Da dieses in beiden Richtungen läuft kann man aber bei höherem Bedarf an Wundern immer hin und herfahren.

Bei Restaurants in der Zona Rosa (wenn sie mexikanisch und für Touristen sind) sollte man früh genug zum Essen gehen. Anderenfalls beginnen unter Umständen Folklorevorführungen bei denen dann zusätzlich zum Verzehr Eintritt kassiert wird.

Eine interessante Erfahrung ist das UBahnfahren in Mexiko City Wir wollten noch das Hard Rock Cafe besuchen und sind gegen 17:30 losgefahren. Tickets sind relativ billig (ungefähr 5 Pesos ~ 0.5€). Diese Karte gilt als Eintritt in das UBahn System. Wenn man mal drin ist, kann man so lange fahren, wie man möchte. Als wir zurückfuhren, so gegen 19:00 sind wir allerdings voll in die Rush Hour gekommen. Damit man an seinem Zielort auch aus der UBahn kommt, sollte man wissen, daß die Idee "Erst aussteigen lassen, dann einsteigen" in Mexiko unbekannt ist. Hier hilft nur Drängeln was das Zeug hält. Eine interessante Idee ist, daß eine Bahnsteighälfte nur für Frauen ist und dies wird auch von Sicherheitskräften kontrolliert. Da aber diese Hälften nicht immer gleich aufgeteilt sind beschützt dies die Frauen nur beim Warten nicht beim Fahren.

Tula

Nördlich von Mexiko City befindet sich die Ausgrabungsstätte Tula (die hat Stand Jan 2003 Montags geschlossen). Hier bestiegen wir unsere erste Pyramide ca 10m hoch (auch wenn die mexikanischen Pyramiden aufgrund der fehlenden Spitze eigentlich gar keine Pyramiden sind). Was hier besonders ist, sind die sogenannten Atlanten, die als Säulen das Dach des Tempels trugen.
Säle in Tula
Diese Atlanten in einem Tempel stellen nämlich Krieger dar und markieren den Zeitpunkt an dem die Herrschaft von den Priestern auf die Krieger überging. Weiterhin gibt es hier noch einen Pelotaplatz zu sehen, in dem das Ballspiel der Indianer gespielt wurde, dessen Regeln man bis heute nicht kennt. In einem abgedeckten Bereich gibt es noch ein gut erhaltenes Fries mit Jaguaren und Adlern.
Jaguarfries
Dieses ist ein Hinweis auf den Jaguar und den Adlerkriegerkult, zwei Sorten von Elitesoldaten der Azteken, die in Friedenszeiten auch rituelle Aufgaben hatten.

Teotihuacan (sprich Teotiwakan)

An diesem Ort machten wir die erste Bekanntschaft mit hohen Pyramiden. Es gibt in der recht weitläufigen Ausgrabungsstätte eine Mond und eine Sonnenpyramide, die in der Spitze gleich hoch sind. Da die Mondpyramide jedoch auf höherem Grund gebaut ist, hat man an der Sonnenpyramide mehr zu klettern.
Pyramiden Mond links Sonnen rechts
Die schönere Aussicht bietet allerdings die Mondpyramide, da man die "Hauptstraße" herunterblickt.
Aussicht von der Mondpyramide
Es gibt hier auch einen alten Priesterpalast zu besichtigen sowie einige gut erhaltene Götterfriese. Der Grund für den guten Zustand ist, daß nach aztekischem Glauben alle 52 Jahre alle Gebäude entweder abgerissen oder überbaut wurden und man auf ältere Reste blickt die im Steinmantel die Zeit überdauert haben.

Xochimilco

In den "schwimmenden Gärten" von Xochimilco unternahmen wir eine Fahrt auf einem gestakten Boot. Dies scheint auch ein Vergnügen der Mexikaner zu sein. Das Kanalsystem auf dem die Fahrt stattfindet stellt die letzten Überreste der alten aztekischen Landwirtschaftseinheit Chinampas dar. Dies waren in den See aufgeschüttete Felder die bewirtschaftet wurden. Zwischen diesen blieben Kanäle übrig.


Bootsfahrt in Xochimilco

Während der Bootsfahrt kommen unter Umständen Boote mit Mariachi längsseits und spielen (selbstverständlich gegen Bezahlung). Wenn man am Wochenende oder an Feiertagen kommt, kann es durchaus zu Bootsstaus kommen, aber es geht nicht darum weit vorwärts zu kommen sondern eher um das Leererwerden der Tequilaflasche.

Taxco (sprich Tasco)

Taxco war die Silberhauptstadt Mexikos. Heute ist die Stadt eher für Touristen. Die Straßen sind steil und eng,
Taxco
also läßt man das Auto besser unten stehen. Sehenswert ist die Kirche die ein Beispiel des spanischen Stils des Churriguerasmus (nach ein paar Brüdern dieses Namens) ist. Dieser Stil ist überprächtig aber wohl nicht barock.
Churriguearsamus

In der Stadt kann man überall Silberarbeiten kaufen. Dabei sollte man darauf achten, daß der Laden größer ist und zwei Stempel (z,B 925 für den Silbergehalt) und die Initialen des Silberschmieds. Außerdem sollte man ein Zertifikat erhalten.

Übernachtet haben wir ein ganzes Stück weit weg in einem Dorf namens Cocoyok, was soviel wie Koyotenhügel bedeutet. Hier wurden die Haupt- und Wirtschaftsgebäude einer alten Hazienda in ein Kur- und Tagungshotel umgebaut. Sehenswert sind wirklich die zugehörigen Parkanlagen (Ländereien trifft es eher).

cocoyok

Oraxaka (sprich Orachaka), Monte Alban und Mitla

Auf dem Monte Alban beim Ort Oraxaka befindet sich ein Zerimonnienzentrum, welches zunächst von den Olmeken und später von den Zapoteken (nein es gibt keinen Stamm der Apoteken \:)) benutzt wurde. In späterer Zeit war die auf dem Berg gelegene Anlage auch noch Begräbnisstätte der Mixteken. Der Eintritt kostet wie bei allen staatlich organisierten Stätten 35 Pesos. Bei der Anlage ist noch ein kleines Museum, welches aber im wesentlichen steinerne Funde enthält.
montealban

Die Schätze die man in einigen der Grabkammern gefunden hat, befinden sich im Museum in Oraxaka. Das Museum befindet sich in der sehr schönen Altstadt direkt neben der ebenfalls sehenswerten Dominikanerkirche.
museum

dominikanerkirche

In der Stadt selbst sollte man einen Rundgang machen, besonders der Markt ist sehenswert. Wer wirklich scharfe Chilischoten haben will wird hier fündig. Eine Spezialität, die man im Ort essen sollte ist Mole Negro, eine dunkle pikante Soße mit allerlei Gewürzen (incl Chili) und Kakao. Dabei darf man nicht mit der europäischen Vorstellung Kakao/Schokolade=Süß an das essen herangehen. Die Süße unserer Schokolade kommt ausschließlich durch Zucker.
molenegro

In (relativer) Nähe liegt noch Mitla. Hier handelt es sich um das religiöse Zentrum der Zapoteken, in dem auch der Oberpriester wohnte. Bestaunenswert sind hier die Ornamente die immer wieder eine Treppe mit etwas drum herum darstellen. Dieses Thema findet man in allen indianischen Kulturen, auch wenn sie eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Wer sich nicht daran stört auf Händen und Füßen einen Durchgang zu passieren, kann in zwei Grabkammern hinein.

ornament

Canon del Sumidero

In der Nähe von Tuxtla Gutierez befindet sich der Rio Grijalva. Dieser hat den Canon del Sumidero gebildet. Auf diesem kann man mit recht schnellen Motorbooten eine Fahrt machen, bei der man zum einen die Felsformationen bewundern kann aber auch verschiedene Tiere wie Affen, Pelikane, Geier, Reiher und wenn man Glück hat, sogar Aligatoren bewundern kann. Für diese Fahrt sollte man sich windfest anziehen, da die Boote wirklich recht flott unterwegs sind.
canyon

San Cristobal de Las Casas

Mitten im Mayaland befindet sich San Cristobal de Las Casas. Den Beinamen erhielt der Ort nach einem Bischof, der sich sehr für die Rechte der Indianer eingesetzt hat. Die Stadt ist eine der ältesten von den Spaniern gegründeten Städte. Die Altstadt ist schön hergerichtet und die Kirchen sind sehenswert. Besonders die Dominikanerkirche mit Ihrer Außenfasade. In dieser Kirche werden allerdings eher Mayariten denn katholischer Glaube praktiziert. Sollte man (laut unserem Reiseleiter) einem Heilungsritus zu Nahe kommen und dann Schnaps oder das Abbeißen eines Eies angeboten bekommen so muß man Mitmachen anderenfalls verärgert man die Einheimischen ziemlich. Fotografieren sollte man dies keinesfalls.
kirchen

Sehenswert ist Wochentags auch der Markt, auf dem die Einheimischen der Umgebung ihre Waren anbieten. Hier darf man sich nicht wundern, wenn das, was gesprochen wird, kein spanisch sondern der lokale Mayadialekt ist. Man sollte generell vorsichtig sein, die Einheimischen in den bunten Trachten zu fotografieren, da hier wirklich noch der Glaube, daß dies die Seele raubt existiert.

Gewohnt haben wir im sehr schönen Hotel Casa Mexicana

Aqua Azul

Aqua Azul ist eine Kette von kleinen Wasserfällen mit einem größerem Becken am Ende, in dem man Schwimmen kann. Das ganze ist landschaftlich recht nett Ob man nur für die Landschaft den Eintritt/Parkgebühr zahlen möchte, muß jeder selbst wissen.
aquaazul

Palenque

Palenque war ein großes Zeremonialzentrum der Maya. Es befindet sich mitten im Urwald und teilweise kommt man sich auch wie ein Entdecker vor. Besonders bekannt ist das Grab des Mayafürsten Pakal, dessen Grabplatte von Erich v. Dänicken als Astronaut fehlinterpretiert wurde (ich ließe ja noch Anakin Skywalker auf seinem Speeder gelten, aber wenn das ein Astronaut ist, dann wäre er an explosivem Druckverlust gestorben). Leider war die Pyramide mit dem Grab nicht geöffnet, da gerade Ausgrabungen vorgenommen wurden. Zu bewundern ist hier auch der Tempel der Inschriften, auf dem Pakal sein Lebenswerk verewigt hat.
palenque

Pakal

Dies ist eine kleinere Ausgrabung in der Nähe von Uxmal.
pakal

Uxmal (sprich Uschmal)

Uxmal war ein größeres Maya Zeremonienzentrum, das später von den Tolteken (nach Quetzalquatls (der Priester nicht der Gott) aus Tollan=Tula) . Die höchste Pyramide (die Wahrsagerpyramide) war auch hier geschlossen, da an oder in ihr ausgegraben wurde. Diese Pyramide ist auch sehr steil und hat schon einige unvorsichtige Touristen das Leben gekostet. In Uxmal wird auch eine Sound & Lightshow angeboten, wenn es dunkel ist.
wahrsagerpyramide

Man könnte denken, daß die Mayas schon Mauszeiger hatten:
windows maya lokalisiert?

Chichen Itza

Dieser Ausgrabung merkt man die Nähe zu Cancun (das ist ein Tagesausflug) an, da hier doch mehr amerikanische Touristen in Badelatschen und zum Teil Badeanzügen herumlaufen. Auf der Hauptpyramide (des Kulkulcan, ein anderer Name für den Gott Quetzalquatl) herrscht entsprechend auch ein ziemlicher Andrang. Interassant ist hier auch das Schädelhaus, das die Tolteken nach Ihrer Übernahme errichteten und in welchem ein paar 10.000 Schädel geopferter Mayas aufbewahrt wurden. Hier befindet sich auch der größte Ballspielplatz, den wir besichtigt haben. Da dieser keine schrägen sondern senkrechte Wände hat, gibt es einen Echoeffekt, der den Tolteken vermutlich ziemlich egal war, aber von den örtlichen Führern und den Touristen mit größter Begeisterung ausprobiert wird. An sechs Stellen gibt es hier Friese die zeigen, wie einer der Ballspieler nach dem Spiel enthauptet wird.
schaedel

pyramide
ballspielplatz

Im Mayateil der Stadt gibt es ein Observatorium (der einzige bekannte Rundbau der Maya). Es ist interessant die Unterschiede zwischen Maya und Tolteken Bauweise und Bildhauerei direkt nebeneinander betrachten zu können.
observatorium
Wenn man auf die Pyramiden klettert gibt es eine Aussicht über den Dschungel, die an die Rebellenbasis auf Episode 4
erinnert:
rebellenbasis

Tulum

Tulum ist die Mayastätte an der die Mayas am längsten in einem Zeremonialzentrum geblieben sind. Allerdings ist die Bauweise recht grobschlächtig und die Tempel ziemlich klein. Vom Parkplatz aus kann man mit einer Bimmelbahn für 15 Pesos zum Eingang und wieder zurück fahren. Die paar hundert Meter lassen sich allerdings auch gut zu Fuß erledigen. Das besondere an Tulum ist allerdings die Lage. Die Ruinen liegen direkt am Meer.

tulum

Cancun

Die letzte Nacht verbrachten wir in Cancun. Das hatte allerdings mit dem Mexiko, welches wir bis dahin kennengelernt hatten, nichts mehr gemeinsam. Das war eher US-Amerika, auch wenn in dem Hotel mehr Franzosen als Amerikaner wohnten.

Studiosus

Ein bißchen was allgemeines zum Reiseerlebnis Studiosus:

Eine organisierte Gruppenreise ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Zumal die Reise "Höhepunkte von..." hieß, so daß der Reiseleiter seine Schäflein schon beieinander halten mußte. Im Ausgleich dafür erhielt man einen Unmenge von Informationen über Land und Leute und hat einige Dinge von innen zu sehen bekommen, die man sonst sicher nicht gesehen hätte. Dabei war der Reiseleiter extrem sensibel, nicht einheimische Sitten und Gebräuche zu verletzen und wies auch uns auf alle kulturellen Dos und Donts hin. Man muß schon für sich wissen ob man diese Kombination möchte. Mir hat es jedenfalls gut gefallen.

Bahamas

Von Cancun aus flogen wir über Miami nach Nassau. Dort blieben wir allerdings nur eine Nacht im Hotel Nassau Beach direkt neben einem Casino (später mehr zu dem Hotel).

Am nähsten morgen machten wir uns dann auf zu unserem Ziel Harbour Island. Die eigentlich gebuchte Fähre lag mit Maschinenschaden im Trockendock, so daß wir mit dem Flugzeug (17 Sitze oder so) zum North Eleuthera International(!) Airport flogen. Dort waren wir schneller in ein Taxi verladen als wir schauen konnten und wurden zum Wassertaxi gebracht. Nachdem wir übergesetzt hatten brachte uns ein Taxi die letzten paar (die Insel ist nicht sehr breit) Meter zum Hotel Coral Sands.

Dieses liegt an einem 4.5km langen, leicht rosafarbenen Sandstrand.

coral sands

Spannend war lediglich die Rückkehr. Die Fähre fuhr nicht wie angekündigt, so daß wir auf den Flieger von der Nachbarinsel umgebucht wurden. Dieser kam und kam nicht, schließlich wurde allen Fluggästen mitgeteilt, daß der Flughafen jetzt geschlossen wird, weil der Chef keine Lust hat, die Lichter anzumachen. Jetzt hatten wir eigentlich nur die Wahl wieder ins Hotel zurückzufahren und zu beten, daß die Aussage: "The plane will be here, when the sun rises" stimmt. Draußen fing uns allerdings ein freundlicher Taxifahrer ab, der uns sagte, daß es von dieser Insel noch eine Fähre gibt. Er fuhr uns zu einer Anlegestelle mitten im Nichts und setzte uns bei einer Bekannten von sich ab, die wohl auch die Fähre nehmen wollte. Nach und nach füllte sich die Anlegestelle mit Leuten und die Fähre kam und fuhr uns nach Nassau zurück.
Dort angekommen (etwas nach Mitternacht) standen wir allerdings im Nichts, da es dort keine Taxis gab, die uns zum Hotel hätten bringen können. Da kam dann die Stunde der Bekannten des Taxifahrers. Zuerst beschwatzte Sie die Besitzerin eines Handies doch ein Taxi für uns zu rufen, allerdings schienen um die Uhrzeit alle Taxitelefonnummern entweder belegt oder nicht mehr besetzt zu sein. Dann überredete die Frau einen Abholer, uns zum Hotel zu fahren, was für den Mann durchaus ein Umweg war.
Daraus haben wir gelernt, daß die Leute auf den Bahamas wirklich freundlich sind!
Im Gegensatz zu unserem Reiseveranstalter, der uns gerade mal die Zusatzkosten (Fähre, Taxi) ersetzte, allerdings nicht die entgangene Chance, Nassau anzuschauen.